Sprüche und Weisheiten von Globetrottern

Bruno Baumann: Es ist möglich, eigene Wege zu gehen, auch wenn noch so viele Hindernisse unsere Freiheit begrenzen. Man sollte daher nie andere Menschen kopieren, sondern in sich hineinhorchen und sich fragen: Was beglückt mich ? Ich selbst habe mir auf diese Weise ein Leben kreiert, das absolut erfüllt ist.

Axel Brümmer/Peter Glöckner: Es sind 1000 kleine Dinge, die wir bei unseren Reisen gelernt haben. Was wir davon weitergeben möchten, ist der Rat: Geht hinaus in die Welt und schaut euch um, aber wenn ihr hinausgeht, dann richtig. Nehmt euch Zeit für langsames und intensives Reisen. Denkt nach über euch selbst und die Welt und schöpft dabei innere Zufriedenheit. Weg von der Oberflächlichkeit, das klinkt bei unseren Vorträgen immer wieder an. Aber zu unseren Veranstaltungen kommen ohnehin meist die  Leute, die das selbst schon erkannt haben. Deshalb haben wir damit angefangen, unsere Vorträge auch vor Schülern zu halten.

 

Arved Fuchs: Man muß unterscheiden lernen zwischen wichtigen und unwichtigen Lebensaspekten. Für mich selbst ist Freiheit das Allerwichtigste – Auto, Fernseher oder ein eigenes Haus, das alles ist mir ziemlich egal. Viel besitzen betrachte ich als Götzenanbeterei, weniger ist für mich mehr. Mir geht es darum, meine Instinkte wieder zu wecken, ein anderes Verhältnis zur Natur zu finden und immer wieder aufs Neue zu entdecken, dass Zeit unterwegs eine andere Bedeutung hat.

Peter Gebhard: neugierig und offen sein, Erlebnisse und Eindrücke hinterfragen, das ist für mich das Wichtigste, was ich unterwegs gelernt habe. Um das zu erkenne, muss niemand nachmachen, was ich tue, es langt schon, zu Haus seine Schlüsse zu ziehen aus  dem, was einem widerfährt, und zu erkennen: Die Welt ist unendlich facettenreich, und das Leben hat mehr parat als man meint.

                                                                       

Christina Haverkamp: Abenteuerlich zu leben, kann ein ganz besonderes Selbstbewusstsein schaffen. Man lernt, niemals aufzugeben, sich nicht unterkriegen zu lassen, für sich selbst zu denken und sich fremder Autorität nicht zu beugen. Die wichtigste Lehre aber, die ich in meinem Leben gezogen habe, lautet: Es ist besser, eine Entscheidung zu treffen, die man hinterher korrigieren muss, als sich ums Entscheiden zu  drücken. Auch durch eine Fehleinschätzung kann man weiter kommen, und Weiterkommen ist immer besser als Stillstand. Durch diese Erkenntnis hat sich meine Einstellung zum Leben wesentlich gelockert.

Alois Hoffmann: Wenn jeder in den reichen Ländern nur einem Menschen in einem armen Land helfen würde mit ein paar Mark im Monat, dann wäre allen geholfen, auch den  Spendern, denn dann würde der Regenwald nicht mehr in dem Ausmaß abgeholzt, und es gäbe weniger Armutsflüchtlinge. Wir alle sollten uns den Unterschied in den  Lebensverhältnissen zwischen Deutschland und einem Land in der Dritten Welt mal  wirklich bewusst machen, dann würde hier auch nicht mehr so viel gejammert. Es kann  bei uns nun mal nicht ständig bergauf gehen, während die halbe Welt im Dreck lebt. Grenzenloser Wohlstand macht ja auch gar nicht glücklich. Eigentlich könnte man hier  bei  uns rundum zufrieden sein, man ist gegen fast alles versichert, niemand muss hungern; in Wahrheit haben die reichen Länder aber die höchste Selbstmordrate. Natürlich nützt es nichts, da alles zu predigen, jeder muss selbst darauf kommen. Dazu ist es nicht nötig, ans andere Ende der Welt zu fliegen, es reicht schon statt in die Touristenorte mal ins europäische Hinterland zu fahren, um ins Nachdenken zu kommen. Es lohnt sich, einfach mal andere Wege zu gehen.

                                                            

Heinz Kallin: Lächeln  und seinen Mitmenschen mit Achtung gegenübertreten, das ist es, was ich in anderen Ländern gelernt habe. In Afrika haben die Leute fast nichts zu essen, es ist tierisch heiß, eine Plastik-Trinkflasche mit trübem Wasser gilt schon als großer Luxus – aber sie lächeln In Europa dagegen hat jeder was zu mosern, es wird jämmerlich geklagt über die Rückenschmerzen, die man sich in seinem Luxusflitzer holt. Kaum jemand kriegt mehr die Zähne auseinander, Bitte und Danke sind Fremdwörter geworden. Wenn ich das eine Zeitlang mitgemacht habe, dann muss ich einfach wieder hinaus.

Thomas Kropf: Man sollte sich verabschieden vom absoluten Sicherheitsdenken, man sollte versuchen kreativ und spontan zu sein, so breitflächig wie möglich zu denken und  auch mal was Ungewöhnliches zu machen. Und man sollte sich ragen: Was will ICH? Richte ich mich bei dem, was ich tue, ständig nur nach guten Ratschlägen von Familie und Freunden oder tue ich das, was mir selbst wichtig ist? Die Antwort muss  nicht  auf eine Reise hinauslaufen, es geht einfach nur grundsätzlich darum, soweit zu kommen, dass  man sagt: Das tue ich jetzt einfach mal,egal was der Nachbar dazu sagt!

                                                                        

Thomas Mack: jeder sollte versuchen, auf eigene Faust zu handeln, seine  Erfahrungen selbst zu machen. Schließlich lebt man für sich und nicht für seine Freunde. Wenn man schon nicht auf Reisen gehen will, dann sollte man einfach mal versuchen, eine zeitlang auf den normalen Standart zu verzichten. Nach jedem Stromausfall sagen die Leute hinterher, das sei mal ein besonders schöner Abend  gewesen bei Kerzenlicht und  Gesprächen statt vor dem Fernseher. Es geht darum, nicht immer mehr zu wollen, sondern sich lieber erst mal an den Dingen zu erfreuen, die man bereits hat und man sollte auch mal was abgeben. Meist teilen ja gerade die Leute, die ohnehin schon wenig besitzen.

Michael Martin: Man sollte immer das machen, wofür man selbst steht, sich nicht reinreden lassen, sondern das durchziehen, was man für richtig hält. Irgendwann kommt dann auch mal der Erfolg, den man sich erhofft.

                                                             

Rüdiger Nehberg: Geh nicht immer nur nach deinem Sicherheitsdenken, mache auch mal was, das risikobehaftet ist – das ist der wichtigste Tip, den ich geben kann. Man sollte  versuchen, sich seine Träume zu erfüllen, das Leben bekommt schon durch den  Versuch eine ganz andere Qualität. Darauf sollte man aufbauen, sich immer höhere Ziele setzen und damit sein Leben zu Besseren verändern.

Andreas Pröve: Mein wichtigstes Ziel bei Vorträgen ist es, den Leuten die Scheu vor Behinderten zu nehmen und zu zeigen, dass ein Rollstuhlfahrer kein armer, kranker, bemitleidenswerter Mensch sein muss. Zweitens will ich den Leuten den Spiegel vorhalten: Wir leben hier in Saus und Braus, während es anderswo heftig zugeht mit Armut und Elend. Mein drittes Ziel ist es, klar zu machen, dass es jedem möglich ist, extreme Reisen zu machen, man muss nur aus sich herausgehen, es einfach mal versuchen. Dafür will ich Beispiel sein, denn für mich war der erste Schritt ungleich schwerer als für andere.

                                                      

Dirk Tiehle: Man sollte offen und ehrlich durch die Welt gehen und nicht voreingenommen sein, denn das Spruchwort „Wie man in den Wald hineinruft...“ stimmt hundertprozentig. Mit Liebe erreicht man einfach am meisten. Ich selbst würde zwar nicht in Kriegsgebiete reisen, in fundamentalistische Länder aber schon, den auch von den Menschen dort hat man nichts zu befürchten, wenn man ihnen offenen Herzens  begegnet.

Wolfgang Uhl: Man muss sich nicht unbedingt mit dem Buschmesser durch den Kongo schlagen, Abenteuer kann man auch in seiner Heimat erleben. Dazu braucht man keinen Selbstverwirklichungs- kurs, es geht einfach nur darum, etwa aus eigenem Antrieb zu  machen, kreativ zu sein und nie aufzugeben.

Tilmann Waldthaler Jeder Mensch hat ein Hausverstand, und mit dem sollte man sich befassen, bevor man sich in Computerprogramme oder Internet vertieft. Und man sollte in allem, was man tut, bleiben, wer man selbst ist. Ich habe gelernt, indem ich durch  die Welt gefahren bin, dass das schönste Licht nicht das bunte Glitzern der Konsumwelt ist, sondern dass es in einem selbst brennt. Ich fühle mich sehr privilegiert, dass ich meine Reisen so machen kann, wie ich mir das vorstelle. Aber auch  jeder andere kann sich seine Träume erfüllen. Jeder Mensch hat 24 Stunden am Tag. Ob er  ein glückliches Leben führt oder nicht, hängt davon ab, wie er sich diese 24 Stunden einteilt.

                                                                              

 Die kompletten Textpassagen der Abentuerer stammen aus dem Buch

"Sich einfach auf den Weg machen" von Manfred Köhler

die Sprueche dazwischen stammen aus einem Hostel in Neuseeland