Es war schon immer ein Traum von mir einmal in Island die Ringstraße zu bereisen. Da mir Island mit der Familie in der Ferienzeit bislang zu voll und auch viel zu teuer gewesen ist, hatte ich es nicht mehr so auf dem Plan. Mein bester Freund Michael (siehe Reisebericht Australien 2004) meinte aber wir müssen mal wieder eine Jungstour wie früher durchziehen. Und so entschieden wir uns für eine Woche Island mit dem Mietwagen, dem Zelt, viel Foto- und Filmequipment und als Selbstversorger mit Kocher.

7 verschiedene Camps und 1600 km später waren wir in das Land und die unglaubliche Landschaft verliebt. Es war ein toller beeindruckender Trip und durch die kaum vorhandenen Nächte (Sonnenuntergang um 00:30 Uhr, Sonnenaufgang um 04:30 Uhr) hatte unser Tag ca. 15 Stunden um zu fotografieren, zu wandern, zu fahren, zu filmen und zu relaxen.

Kosten: Flug 170,-€, Mietwagen 450,-€ (p.P. 225,-€), Zeltplätze ca. 10 € pro Tag, Ausflug Ice Cave Tour 140,-€, Whalewatching Tour 80,-€Gesamtkosten für mich 1100,- € für die Woche all incl.

Fotoequipment: 2 Spiegelreflexkameras, Objektive, 2 Stative, 2 GoPros, Handys, Drohne (nicht in den Nationalparks im Einsatz), 2 Powerbanks

    

 

 

Am 26. Mai 2019 starteten wir unsere Reise mit Icalandair von Frankfurt nach Reykjavik. Den Flug hatten wir ca. 8 Monate vorher für 270,- € pro Person gebucht. Nach drei entspannten Stunden landeten wir gegen 15:35 Uhr am Flughafen Keflavik, der ca. 50 km südwestlich vom Stadtzentrum entfernt liegt. Schon beim Landeanflug erkannte man die karge und graue Landschaft der Halbinsel Reykjanesskagi. Schon dieser Anblick macht Vorfreude auf die bevorstehenden Tage.

 

 

Jeder durfte 23 Kg an Gepäck mitnehmen, was durch das Zelt, den Kocher, die Schlafsäcke und Isomatten sowie Stativen und sonstiges technische Equipment sehr schnell erreicht wurde. Alleine die Zeltheringe wogen einige Kilo, denn wir achtetet darauf, auch wirklich steintaugliche Eisenheringe mitzunehmen.

   

 

So hatte ich eine 70 Liter große North Face Base Camp Rucksack einen kleinen Handgepäcktrolley sowie einen Tagesrucksack dabei. Mit Mühe und Not passte alles rein. Als Zelt diente ein GoLite Shangri-La 3 Personen Zelt (1,2 Kilo), als Kocher ein Trangia-Kocher aus meinen früheren Rucksacktouren, kleine Isomatte von Therm-A-Rest und für meine Größe passender - leider auch schwere - Schlafsack von Outwell.

Aus Sorge vor dem teuren Alkohol in Island haben wir uns in Frankfurt bereits mit einigen Bierchen und Rum eingedeckt. Zu unserem Erstaunen gabe es bei der Ankunft im Flughafen einen sehr gut sortierten und preislich absolut fairen Arrival Duty free. Dort haben wir uns dann noch mit dem Maximum an einfuhrgenehmigten Alkohol eingedeckt. Dies sollte nun für die nächsten Tage und für das Feierabendbierchen reichen! Ein Zollkontrolle gab es übrigens nicht, so dass wir auch viel mehr Alkohol hätten kaufen können. Wer zu zweit nach Island reist kann ja den Partner vorschicken und schauen lassen ob nicht doch kontrolliert wird.

 

  

Vom Flughafen fahren in regelmäßigen Abständen Shuttlebusse zu den ca. 2 km entfernten Mietwagenverleihern. Wir entschieden uns für einen 4 WD Toyota über den Anbieter Blue. Man kann zu dieser Jahreszeit die Ringstraße auch problemlos ohne Allrad befahren. Wir wollten aber auch entlegene Straßen, mit dreistelligen Bezeichnungen auf Straßenkarten, befahren. Und diese kann man nur mit Allrad befahren.

 

Zudem hat es sich bei der Buchung preislich nicht wirklich unterschieden. Die Übernahme unseres Mietwagens verlief reibungslos und schnell. Direkt neben dem Flughafen und auf dem Weg nach Reykjavik befindet sich direkt ein "Bonus" Supermarkt. Diese Kette ist eine sehr gute und günstige Möglichkeit sich mit den Nahrungsmittel einzudecken. Gerade im Westen und Süden finden sich viel der Bonus Märkte. Alle waren sehr gut sortiert und das Preisniveau ist vielleicht ca. 10-15 % teurer als in Deutschland. Ich war von den Preisen positiv überrascht, hätte ich mir viel teurer vorgestellt. So kauften wir unsere Grundnahrungsmittel für unsere Reise direkt ein. Zudem hatten wir aus Deutschlang noch 1 kg Nuddeln, 5 Packungen Trekkingmahlzeiten, Dosenwurst und Dosenbrot eingeführt.

 

                 

 

Nach dem Einkauf fuhren wir auf direktem Weg an Reykjavik vorbei Richtung Pingvellir Nationalpark. Pingvellir ist ein historischer Ort, in dem vom 10. - 18. Jahrhundert das isländische Parlament zwischen den Felsen Entscheidungen traf, Gesetze verabschiedete und auch der Staat Island gegründet wurde. Noch beindruckender ist Pingvellir allerdings durch seine Lage an einer Grabenbruchzone. An der Nahtstelle der eurasischen und der nordamerikanischen Kontinentalplatten zieht sich ein kilometerlanger Graben durch die Landschaft. Jedes Jahr driften sie mehrere Zentimeter auseinander und vergrößern die Schlucht, in der sich über die Jahrtausende Wasserlöcher und Felsblöcke ihren Platz gesichert haben. Man kann hier mit einem Bein in Europa und mit dem anderen in Amerika stehen. Für uns war es der Beginn und das erste Camp unserer Reise. Gegen 19 Uhr sind wir in den Nationalpark gelaufen und schauten uns die Bruchzone ein wenig an. Ein atemberaubender Anblick. Der Zeltplatz war in unmittelbarer Nähe und neben uns campierten noch ca. 5 Wohnmobile auf dem Platz.

 

      

      

 

     

 

 

      

 

 

Es ist 06:00 Uhr morgens und die erste Nacht im Zelt war kalt - 2-3 Grad würde ich schätzen. Aber nicht umsonst habe ich Thermowäsche dabei und nachts an. Bereits nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen und wollten wieder in den Pingvellir Nationalparkt erkunden. Anbei ein paar Impressionen mit dem schönen kleinen Oxarafoss Wasserfall in der Schlucht.

 

     

     

 

 

Die alte Parlamentsstätte in Pingvellir ist gut zu erkennen und liegt neben dem größten Binnensee Islands, dem Pingvalavatn. Um das Jahr 930 trat hier das erste gemeinsame Parlament, zusammengesetzt aus den Siedlern. Fortan wurden hier Streitereien geschlichtet und Gesetze beschlossen. Sitz und Stimme hatten die 48 Goden und Häuptlinge.

Über die Jahrzehnte stieg die Anzahl an Besuchern und Stimmberechtigten, so dass manchmal sich bis zu 4.000 Menschen hier versammelten. Nachdem Island im 13. Jahrhundert seine Unabhängigkeit an Norwegen und später an Dänemark verlor, verlor auch Pingvellir (oder auch Thingvellir) an Bedeutung.

Für mich war es sehr beeindruckend nicht nur die Geologie der Landschaft zu erleben, sondern auch den historischen Hintergrund zu erfahren.

   

 

Ein gutes Tourist-Informationen bietet genügend Infomaterial. Wir tranken dann noch schnelle ein Kaffee am Besucherparkplatz und beobachteten das Ankommen der großen Reisebusse. O.k., ab jetzt wird die morgendliche Ruhe wohl vorbei sein! Und so war es dann auch. Waren wir gerade noch völlig alleine in der Schlucht unterwegs, liefen nun etliche Menschen durch den Park. Wir waren sehr froh morgens um 7 Uhr aufgebrochen zu sein. Es wird Zeit zu unserem nächsten Ziel dem "Große Geysir" in Haukadalur zu fahren.

Auch hier hatten wir eigentlich Glück, denn es waren nicht wirklich viele Menschen in dem Gebiet. Das Gebiet ist ca. so groß wie drei Fußballfelder mit allerlei blubbernden Löchern, kleineren Gysiren, Schlammbächlein und -löchern und natürlich dem "großen Gysier", der ca. alle 5-10 Minuten für ca. 15 - 20 Metern in die Höhe steigt.

 

 

   

   

   

  

  

  

 

Die dritte Station unserer Reise auf dem Golden Circle war der beeindruckende Gullfoss Wasserfall. Der Wasserfall besteht aus zwei Stufen, von denen die erste 11 m und die zweite 21 m Höhe besitzt. Und diese beiden Stufen stehen fast rechtwinklig zueinander. Ein unglaubliches Naturschauspiel die tosenden Wassermassen zu beobachten. Hier war um diese Zeit schon etwas mehr los, dennoch aber noch sehr entspannt. Vom Parkplatz aus kann man einen gemütlichen ebenen Weg entlang des Flusses bis zum ersten Wassersturz laufen. Hier hat man einen schönen Ausblick auf die gesamte Fläche des Wasserfalls.

Vom Parkplatz und der Tourist-Information ausgehen kann man auch einen etwas feuchten Weg (aufgrund der Gischtwolken) bis vor zu einem Plateau laufen und ist nun sehr dicht an den Wassermassen. Die Plattform befindet sich ca. in der Hälfte des Wasserfalls.

Zusammenfassend war es für mich der bislang massigste Wasserfall, den ich gesehen habe. Dementsprechend begeistert bin ich vom Gulfoss.

 

   

   

   

   

  

    

  

Auf dem weiteren Weg auf der Ringstraße 1 Richtung Seljalandsfoss kommt man zwangsläufig am Kerit Krater vorbei.

Der Kratersee liegt 55 Meter tiefer als der Kraterrand und eine Größe von ca. 270 mal 170 m und Die Wassertiefe pendelt zwischen 7 und 14 m.

Hier lohnt sich ein kleiner Stopp und das geringe Eintrittsgeld um auf dem Kraterrand und hinunter zum Wasser spazieren zu gehen. Der Weg ist leider für Rollstuhlfahrer nicht geeignet und unbefestigt.

    

 

Gegen 16 Uhr erreichten wir dann auch unseren heutigen Endpunkt, den Seljalandsfoss Wasserfall der sich zwischen den Ortschaften Hvolsvöllur und Skogar direkt an der Ringstraße befindet. Schon von Weitem sieht man den Wasserfall von der Zufahrtstraße langsam auf sich zukommen. Ein toller Anblick. Wir hatten zudem wieder fantastisches Wetter mit blauem Himmel – ein Traum. Natürlich fuhren wir auf direktem Weg zum Besucherparkplatz und spazierten die wenigen Meter bis zum Wasserfall. Hier stürzt über die Klippen der Fluss Seljalandsa ca. 60 Meter in die Tiefe.

Ein Highlight für alle Besucher ist sicher der kleine, steinige und nasse Weg hinter dem Wasserfall entlang. Ein Weg, der sich auf jeden Fall lohnt und mit tollen Fotos belohnt wird.

 

    

    

 

Nach der ersten Wasserfallbegehung fuhren wir zum ca. 300 Meter entfernten, auf dem gleichen Areal liegenden, Campingplatz. Drei Camper standen dort bereits, aber keine Rezeption. Auf Nachfragen bei den vorhandenen Campern erfuhren wird, dass die Campingplatzverwaltung später für 2 Stunden anwesend ist und wir uns einfach ein schönes Plätzchen für unser Zelt suchen sollen und später zahlen. Gesagt getan!

Ein toller trockener Rasenplatz mit Sitzgelegenheit und perfekter Aussicht auf den kleineren Wasserfall Gljufurarfoss. Dieser Name bedeutet Schluchtenbewohner, denn der Wasserfall verbirgt sich teilweise in einer halboffenen Höhle. Dazu aber später mehr.

Nach einem leckeren Nudelabendessen bezahlten wir unseren Platz und liefen zur Abendzeit nochmals zum Seljalandsfoss. Nun waren nur noch sehr wenige Besuchern hier und wir genossen den Anblick, die Wassermassen, das Fotografieren und Filmen und liefen mehrfach hinter den Wasserfall.

  

        

 

Gerade die Abendstimmung mit den schönen Farben der sinkenden Sonne sind empfehlenswert. Wer die Möglichkeit hat, den Wasserfall abends zu besuchen, sollte dies auch tun. Bei einem morgendlichen Besuch wird der Wasserfall leider nicht so gut von der Sonne angestrahlt.

Nachdem wir uns am „großen“ Wasserfall ausgetobt hatten, liefen wir zurück und erkannten am „kleinen“ Gljufurarfoss den schmalen Schluchteneingang durch ein Wasserbett. Also liefen wir hinein, was man auch offiziell darf, und wurden völlig "geflasht“.

Man steht in Mitten einer kleinen Höhle und von oben stürzt das wenige Wasser in die Tiefe. Die Gischt und der Sog durch den engen Felsspalt nach draußen ist unbeschreiblich und sehr beeindruckend.

   

 

Hier spürt man trotzt der geringen Wassermassen die pure Kraft der Natur. Ein Ort, den ich abschließend der gesamten Islandreise, als mein persönliches Highlight bezeichnen würde. Und natürlich wird man hier in der Höhle mal so richtig nass. Aber es ist zu beeindruckend als das stören würde.

Mit tollen Eindrückend des heutigen Tages ließen wir den Tag bei Bier und Wein ausklingen. Was für ein ereignisreicher Tag liegt hinter uns!

 

 

 

     

 

 

Nach einer nicht zu kalten Nacht und einem guten Frühstück fuhren wir weiter. Der nächste Wasserfall, der Skogafoss, liegt wieder direkt an der Straße – wie übrigens noch sehr viele kleinere unbekanntere Wasserfälle – und war somit ideal für einen ersten Stopp.

 

Auch hier war es wieder beeindruckend die Wassermassen zu sehen. Manche denken vielleicht „naja, jetzt reicht es langsam mit den ganzen Wasserfällen in Island!“Nein, jeder Wasserfall hat seine eigene interessante Art und Wasserspektakel. Nicht einen Einzigen fand ich langweilig oder ähnlich einem anderen. Der Skogafoss ist 25 Meter breit und stürzt 50 Meter in die Tiefe. Rechts kann man einen kurzen steilen Weg bis oben laufen und hat dort eine nette Aussicht.

Einige Kilometer weiter befindet sich an der Straße rechts ein kleiner Parkplatz. Von dort aus kann man zu einem Flugzeugwrack der US Navy am Strand von Sólheimasandur laufen. Das Wrack liegt 4 km vom Parkplatz entfernt und man läuft sehr eintönig durch eine Lava/Steinwüste.

Der Weg zum Wrack zieht sich!

   

    

    

  

    

    

  

 

Am Ende liegt das Wrack seit 40 Jahren mitten im Nirgendwo. Wer die Zeit hat sollte den Hin- und Rückweg auf sich nehmen. Wer nicht die Zeit hat, verpasst auch nichts!

 

    

In Vic Mirdal war dann unser Treffpunkt für die bereits aus Deutschland gebuchte Ice Cave Tour. Wir wollten unbedingt mit einem großen 4 WD auf den Gletscher fahren und uns die Eishöhlen anschauen. Mit insgesamt 10 Personen fuhren wir dann zuerst auf der Ringstraße und bogen dann auf unbefestigten Wegen ins Landesinnere ab. Die Strecke ist übrigens mit einem normalen 4 WD nicht zu befahren. Die Schlaglöcher und Steigungen sind immens. Nach 40-minütiger Fahrt erreichten wir unser Ziel, den Eingang zu einer Eishöhle. Diese ändern sich übrigens im Laufe eines Jahres bzw. immer zu neuer Sommersaison. Ein Gletscher lebt und ändert seine Formen.

Nach kurzem Fußmarsch bei regnerischem Wetter erreichten wir den Eingang der Höhle. Alle wurden dann mit Helm, Stirnlampe und Steigeisen ausgestattet und wir betraten die Höhle.

   

 

 

Sehr interessant war die Eingangskuppel, die ca. 3-4 Meter hoch war. Überall lag auf dem eigentlich weißen Eis tiefschwarzes Geröll und Steine. Unser Guide erklärte uns, dass sie alles Überreste vom Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010 sind. Unglaublich auch zu sehen welche riesigen Gesteine durch den Ausbruch durch die Luft geschleudert wurden.

 

        

      

Dann ging es tiefer in die Höhle und der Weg wurde enger und enger. An manchen Stellen war die Höhle nur ca. 1 Meter hoch und ich musste auf allen Vieren durch den Abschnitt kriechen. Nach kurzer ab knackiger Kraxelei öffnete sich die Höhle wieder und hatte hinten einen Ausgang zu einem Gletscherkegel. Hier konnten wir dann auf den Kegelrand steigen und hatten einen tollen Ausblick auf das Eis und die umliegenden Berge.

Leider mussten wir dann den gleichen engen Weg wieder zurück ;(

Nach spannenden drei Stunden und vielen Eindrücken im Eis hatten wir für heute noch 120 Kilometer Fahrstrecke bis zu unserem Zeltplatz am Rande des Vatnajökull Nationalparks zu fahren.

Kurz vor dem Nationalpark und unsere heutigen Endtstation fanden wir diesesen schönen Spiegelsee mit Blick auf die westlichsten Gletscher des Nationalparks.

  

      

 

Der große und komfortable Zeltplatz ist direkt der Tourist-Information angesiedelt. Die Toiletten und Duschen sind top ausgestattet und schön beheizt.

Also wieder das tägliche Spiel: Zelt aufbauen, Isomatte und Schlafsack richten, die Thermounterwäsche vorbereiten und Essen kochen. Natürlich gab es wieder Nudel mit Dosenwurst. Der Zeltplatz ist wirklich sehr schön umgeben von schneebedeckten Bergen. Auch hier gibt es keine Rezeption, sondern es laufen irgendwann die Ranger über den Platz und kassieren das Geld ein. Laut Aussagen der Ranger ist der Zeltplatz immer Sommer auch gestoßen voll! Ich kann das gar nicht glauben, der Platz ist riesig.

 

    

 

    

 

Da es nun abends schon merklich abgekühlt hat, war uns klar das dies eine sehr kalte Nacht werden würde.

Und so war es natürlich auch. Wir hatten nachts ca. Null Grad im Zelt, was uns aber nicht viel ausmachte…das Equipment war gut und hielt warm. Wenn man aber bedenkt, dass wir Ende Mai in Island waren, dann möchte ich mir die Nachttemperaturen im März/April gar nicht im zelt vorstellen.

 

 

    

 

 

Bereits gegen 7 Uhr starteten wir auch unsere Wanderung zum Svatifoss Wasserfall. Ein wirklich schöne, manchmal mit leichten Steigungen besetzte, 40-minütige Wanderung zum Wasserfall. Auf dem Weg kommt man noch an zwei kleineren Fällen vorbei. Gegen Ende der Strecke erkennt man den kleinen, aber schönen Wasserfall schon von weitem und nähert sich ihm stetig. Ein toller Anblick.

 

       

 

Der Svatifoss liegt in mitten einer Basaltsäulenlandschaft, die am Wasserfall wie Orgelpfeifen links und rechts davon angeordnet sind. Er führt zwar wenig Wasser und ist auch nicht sehr hoch, aber die Szenerie mit den Basaltsäulen macht ihn außergewöhnlich. Um diese Uhrzeit waren wir auch fast wieder alleine unterwegs und trafen lediglich 3 Wanderer. Beim Rückweg kamen uns dann doch schon sehr viele Wanderer entgegen, so dass die Entscheidung sehr früh aufzubrechen, die richtige war. Ich kann mir auch vorstellen, das im Sommer hier eine Menschenautobahn vorzutreffen ist.

 

       

     

 

 

 

 

 

Der sehr nette Ranger hat uns gestern auch den Tip gegeben bei der nächsten Abbiegung links auf die unbefestigte Straße Richtung Svínafellsjökull Gletscher zu fahren und vom Parkplatz rechts einen Trampelpfad zum Gletschersee zu laufen. Und dies war ein wirklich super Tip. Völlig alleine liefen wir am Gletschersee entlang und hatten bei schönstem Wetter einen tollen Blick auf den Svínafellsjökull Gletscher inkl. der bereits gekalbten Eisschollen, die in unterschiedlichen Größen und Farben im Wasser schwammen.

 

     

  

      

      

 

Nach unzähligen Fotos und Videoaufnahmen liefen wir dann noch den steinigeren ungesicherten Weg entlang des Gletschers. Ein schöner kurzer enger Weg zu einem View Point. Näher kommt man an die Getscherzunge leider nicht. Aber die Aussicht auf den Gletscher, umrahmt durch den blauen Himmel ist dennoch giganitisch. Und ab und zu kann man ein Donnern hören und der Gletscher hat wieder ein Stück Eis "gekalbt". Für ein Foto war ich eider nicht schnell genug.

    

  

    

  

 

120 Kilometer weiter auf der Ringstraße erwartet uns dann ein weiteres Highlight der Reise, der bekannte Jökulsarlon Gletscher, auch als „Glacier-Lagoon“ bezeichnet, mit seinem riesigen Gletschersee und den schwimmenden Eisblöcken, die aufs Meer hinaustreiben. Bereits vor der Überfahrt über die Brücke kann man links auf zwei Parkplätze abbiegen und sich den See anschauen. An dieser Stelle ist eigentlich nichts los und man kann sich einen ersten Eindruck verschaffen. Anders sieht es aus am offiziellen Parkplatz hinter der Brücke mit seinen Touranbietern aus. Dieser war recht voll. Dennoch ist dies natürlich der schönere Aussichtpunkt und wir hatten Glück, dass an unserem Tag sehr viele und auch sehr große Eisberge auf dem Wasser trieben. Das ist nicht immer so und tagesabhängig. Ich habe Bilder von der Livecam eine Woche später gesehen, auf denen kaum eine Eisscholle zu sehen war.

Ich denke die Bilder sprechen an dieser Stelle für sich.

 

     

   

      

      

      

      

      

 

Am Strand, der der Stelle wo der Fluss und die Eisschollen ins Meer geschwemmt werden, befindet sich der Diamond Beach. Ein schwarzer Sandstrand auf dem Abbruchstücke der Eisschollen an Strand liegen und ein prächtiges Farbenspiel mit der Sonne ergeben.

 

 

    

 

 

 

 

  

 

  

Leider konnten wir an diesem schönen Ort nicht bis zum Sonnenuntergang bleiben.

Wir müssen heute noch ca. 330 Kilometer oder 4 Stunden nach Egilsstadir im Osten fahren. Eine lange, aber sehr schöne Strecke entlang der Südküste mit grünen Hügeln und vereinzelten kleinere Wasserfällen, die einen kurzen Stopp wert sind. Entlang der Strecke am Berufjördur Fjord war die Ringstraße gesperrt und wir mussten die Allradpiste 939 (was sich auch als Abkürzung herausstellte) befahren.

       

       

 

Da es auf den letzten 200 km im Osten nur geregnet hat und die Wetterprognose auch nicht viel besser aussah, entschieden wir uns spontan aufs Zelten zu verzichten und uns eine Unterkunft zu suchen. Wir hatten kein Bock im Regen das Zelt aufzubauen, im Regen zu liegen und morgens ein klatschnasses Zelt wieder einzupacken. Aber da auf der gesamten Insel die Internetverbindungen fantastisch sind, suchten wir uns schnell online eine geeignete Unterkunft, ein Campingfass für 70 € die Nacht. Die Besitzerin war, so glaube ich zumindest, froh das zumindest eines ihrer vier Fässer gebucht wurde.

 

Und was war das eine Wohltat. Das Fass war warm, wir hatten eine weiche Matratze und ausreichend Steckdosen um alle unsere Akkus wieder voll aufladen zu können.

Zudem durften wir die große warme Gemeinschaftsküche und Dusche benutzen. Ach, ging es uns gut. Nach den kalten engen Nächten im Zelt genossen wir jede Minute in unserem warmen Stübchen. Und schon wieder Dosenwurst und eine Trekkingmahlzeit. Und natürlich ein Abendbierchen.

Der Regen ist abens in Schnee übergegangen und unserer Überlegung nicht zu Zelten, erwies sich als sehr gut Entscheidung.

 

   

   

 

 

      

 

 

Nach einer traumhaften warmen Nacht und mit vollgeladenen Akkus für alle elektronischen Geräte fuhren wir am nächsten Morgen in den Seydisfördur Fjord. Da es die ganze Nacht immer mal wieder geschneit hat, waren die Straßen und v.a. der Pass mit schönem neuen Schnee bedeckt. Die Straße war aber grundsätzlich gut befahrbar. Kurz vor dem kleinen Örtchen Seydisfördur befindet sich der kleine aber sehr schöne Wasserfall Gufuvoss. Ein netter kleiner Ausflug in den Ort und den Fjord bevor es wieder auf der gleichen Strecke zurück ging um Richtung Norden unseren Weg zu bestreiten.

 

     

  

      

 

Von Egilstadir fuhren wir wieder weiter Richtung Norden auf der Ringstraße über Hochtäler und karge Landschaften. Da auch heute das Wetter sehr unbeständig ist und ein schneller Wechsel zwischen Wolken und Regen herrscht, entschieden wir uns, auch heute eine Unterkunft in der Nähe von Husavik per Internet zu suchen. Und wir hatten Glück und fanden ein schönes günstiges Guesthouse nördlich von Husavik. Dies sollte also unser Tagesziel sein. Und was wäre ein Tag in Island ohne Wasserfall?

 

 

Richtig, nichts. Und so steuerten wir den Dettifoss Wasserfall an, der gut ausgeschildert ca. 20 Kilometer von der Ringstraße entfernt zu finden ist. Wir entschieden uns den Wasserfall vom Westen her zu betrachten. Es gibt auch die Möglichkeit von Osten an den Wasserfall zu fahren, die Aussicht scheint aber nicht so spektakulär zu sein.

  

 

Der Detifoss ist der größte Wasserfall im Norden und ist durch seine Fallhöhe und die Volumengröße der leistungsstärkste Wasserfall Europas. Über eine Breite von ca. 100 Meter stürzen die Wassermassen 45 Meter tosend in die Tiefe. Der ebene Weg zum Wasserfall führt über steiniges Gelände. Bedingt durch den eisnetzenden Graupel-/Schneeschauer ist der Weg ziemlich matschig und rutschig. Aber am Wasserfall angekommen erwischten wir ein Wolkenloch und die Sonne kam heraus. Wieder einmal ein beeindruckendes Erlebnis die Wassermassen zu sehen und zu hören.

Zurück auf der Ringstraße fuhren wir zum Myvatn See, der in einer unwirklichen Lavalandschaft liegt und im Schnitt nur 4-6 Meter tief ist.

  

 

Das ganze schöne Gebiet um den See ist geprägt von Kratern, Vulkangestein, Höhlen, Grotten und einem interessanten Thermalgebiet. Das Thermalgebiet ist gut ausgeschildert und liegt, wie so vieles, direkt an der Ringstraße. Man kann hier schön auf ebener Fläche und kinderwagengeeignet durch das Gebiet schlendert. Vorbei an dampfenden und pfeifenden Löchern, Blubberblasen, Dampfaustrittslöchern, heißen Tümpeln und Schlammdümpeln. Überall sieht man im Gestein die gelben Farbablagerungen des ausgetretenen Schwefels und dementsprechend riecht es hier auch. Wer schon einmal in Rotorua in Neuseeland war, der weiß genau welchen Geruch ich hier beschreibe. Ein Gestank, der nach Schwefel oder im Volksmund auch „nach faulen Eiern“ riecht. Gerade diese Nähe zu den tosenden Kräften des Erdinneren fasziniert mich immer wieder aufs Neue.

 

 

 

Die Landschaft ganze Landschaft um den See wird von zahlreichen Spalten durchzogen, die auch ein Teil der Kontinentalplatten darstellen. In einigen Spalten, die sich pro Jahr um mehrere Zentimeter vergrößern können, sammelt sich das warme Grundwasser und es entstehen kleine Grotten. So auch in der durch Game of Thrones bekannten Grjotagja Grotte. Game of Thrones Kenner werden das Liebenest von John und Irgitte kennen.

Bis vor Game of Thrones konnte man noch im 60 Grad warmen Wasser schwimmen. Seit Ausstrahlung der Szene und dem Ansturm der Besucher ist das Baden nun verboten (zur recht auch).

Hier könnten wir eigentlich noch Stunden verbringen, aber wir wollen weiter zu unserem Tagesziel Tungelunding, welches ca. 20 km nördlich von Husavik liegt.

 

 

 

 

 

 

 

      

      

 

Die gebuchte Unterkunft fanden wir nicht ganz so schnell, bis wir über eine nicht sehr gut ausgeschilderte Schotterpiste das Haus endlich sahen. Ein traumhaftes Guesthouse direkt am Fjord in atemberaubender Lage. Geführt wird das Haus übrigens von einem Schwaben, der es vor Jahren in mühevoller Arbeit aus einem Fischerschuppen zu einem Guesthouse umgebaut hat. Die stilvolle Inneneinrichtung erinnert an die 60er Jahre mit einem schönen Panoramafenster auf den Fjord.

 

    

Nachdem wird tagsüber viel Regen, Graupel und Schnee hatten, strahlte nun wieder die Sonne. Sehr passend, denn heute haben wir "Vatertag“ und der musste natürlich ordentlich gefeiert werden.

Wir müssen so langsam auch unser flüssigen Vorräte verbrauchen, haben leider nur noch zwei volle Tage. Und so genossen wir bei einem herrlichen Sonnenuntergang unseren verdienten Vatertag (liebe Grüße an unsere Kinder).

 

 

    

 

 

Gestern Abend haben wir in Husavik noch für heute eine günstige Whale Watching Tour (3 Stunden) gebucht. Ich kann es bereits vorwegnehmen: es wird meine letzte Whale Watching Tour sein. Ich hatte damals in Australien das Glück bei meiner ersten Tour springende Wale direkt neben dem Boot zu sehen und seither vergleiche ich jede Tour mit dem damaligen Erlebnis. Und so wie damals werde ich wohl nie wieder Wale sehen können. So auch auf dieser Tour, die zwar sehr interessant und lehrreich gewesen ist, aber wir Wale und Delfine nur kurz aus dem Wasser gebuckelt und in weiter Ferne gesehen haben. Die Tour an sich durch die raue See war aber sehr beeindruckend und der, selbst für meine Größe vorhandene, Hochseeoverall war mehr als notwendig. Der eiskalte Wind trieb einem die Tränen in die Augen und ich war froh einen sehr warmen Overall über meiner normalen warmen Kleidung getragen zu haben. Fast die schönsten Beobachtungen machten wir mit den zahlreichen Papageientauchern, die sich auf und unter dem Wasser tummelten.

 

  

  

 

     

  

  

  

 

 

 

Nach einem aufwärmenden Kaffee ging es wieder zurück auf die Ringstraße bzw. noch kurz zum Godafoss Wasserfall. Der Godafoss zählt zu einem der schönsten Wasserfälle Islands und stürzt über eine Breite von ca. 160 Metern, nur durch drei Felsbereiche getrennt, ca. 11 Meter in die Tiefe. Auch hier wieder ein unglaubliches Getöse, wenn die Massen in die Tiefe fallen. Nicht nur von oben, sondern auch vom Flussbett kann man den Wasserfall betrachten und fotografieren. Sehr störend empfand ich hier leider unserer asiatischen Freunde (Touristen), die sich leider nicht daranhielten wo man laufen und stehen sollte (Absperrungen gibt es genügend), sich dementsprechend positionierten und gefühlte Stunden den Bildausschnitt fürs Foto für alle anderen blockierten. Geschweige denn von dem Zertrampeln der Natur. Zumindest auf Hinweise meinerseits und anderer haben sie sich zurückgezogen und es eventuelle sogar eingesehen.

 

      

          

 

 

 

Die Strecke Richtung Norden ist wunderschön und abwechslungsreich. Die Ringstraße führt neuerdings durch einen mautpflichtigen Tunnel. Diesen rate ich nicht zu befahren, sondern die alte, gut ausgebaute, Umgehungsstraße zu nehmen. Von der Straße aus bieten sich wundervolle Blicke über den Fjord, an dem sich die Straße entlang schlängelt. Bevor wir heute unser Zelt aufschlagen wollten wir der kleinen aber sehr schönen Stadt Akureyri einen Besuch abstatten. Als erstes vielen uns die Ampelanlagen auf, in den auch schon in unserem Reiseführer hingewiesen wurde. Das Rotsignal ist nicht wie bei herkömmlichen Ampel rund, sondern als Herzform gestaltet. Manch einer mag denke „was für eine unnötige Spielerei“, aber ganz ehrlich, wenn man schon an einer roten Ampel halten muss, dann wirkt dies wirklich sehr freundlich. Und es ist natürlich eine tolle Touristenattraktion. So verbachten wir zwei Stündchen im kleinen Ort um dann noch die restlichen ca. 160 km bis zu unserem letzten Campingplatz in Hunaver zu fahren.

 

      

          

          

          

 

Die Fahrt führte bei herrlichem Sonnenschein über verschieden Pässe und durch Ebenen. Am Platz angekommen waren wir die einzigen Gäste und konnten uns auf dem sehr großen Rasenplatz ein schönes Plätzchen sichern. Wir blieben auch die Einzigen auf dem Platz, der mit einer kleinen Küchen-Holz-Hütte und einfachen Toiletten ausgestattet war. Alles sehr einfach, aber sauber und ausreichend. Nach dem Zeltaufbau wurde es nun Zeit unser letztes Abendessen der Reise in der Hütte zu kochen. Und ein letztes Mal gab es Dosenwurst mit Nudeln und eine Reis-Trekkingmahlzeit. So verbrauchten wir dann alle unserer Lebensmittel und stellten die restlichen Utensilien zum Weitergebrauch in die Küche. Sowohl unser Planung für die feste Nahrung wie auch für die flüssige Nahrung ging bestens auf. Wir mussten nichts wegschmeißen.

 

 

    

Nun stand uns die letzte kalte Nacht der Reise bevor und bei dem sehr klaren Himmel war es zu befürchten, dass es nochmals hier im Norden so richtig kalt werden würde.

Und das wurde es auch! Dennoch möchte ich die Nächte im Zelt nicht missen. Wir hatten wunderbarer Stellplätze in mitten der schönsten Natur. Über uns der Sternehimmel und dick eingepackt im warmen Schlafsack. Auch die Preise fürs Camping waren moderat von 10 – 20€ die Nacht. Aufgrund der kurzen Nächte und der damit verbundenen langen Helligkeit im Zelt, würde ich nächstes Mal aber einer Augenbinde mitnehmen. So musste ich mich mit einem eingerollten T-Shirt behelfen.

 

 

 

 

 

    

 

 

Das Ziel für den heutigen letzten Tag war die Rückfahrt nach Reykjavik. Auf dem Weg wollten wir noch einen Abstecher zum Hraunfossar und Barnafoss machen und noch den Spätnachmittag in Reykjavik verbringen. Unser Auto müssen wir erst um 21:00 Uhr abgeben und haben somit noch ausreichend Zeit. Gerne wären wir auch noch in Richtung Nordosten in die Fjorde gefahren oder hätten gerne noch die Halbinsel nördlich von Reykjavik besucht. Dazu hatten wir aber leider keine Zeit. Die Strecke wäre zu lange geworden. Aber man benötigt ja auch noch Ziele für die nächste Reise nach Island.

 

    

   

 

Nach befahreneren 200km erreichten wir unsere letzten Wasserfälle Islands. Der Hraunfossar und Barnafoss liegen nur wenige hundert Meter auseinander und man kann sie auf einem bequemen Pfad sehr gut erreichen.

Die unzähligen kleinen Wasserfälle des Hraunfossar fallen durch das Lavafeld von Hallmundarhraun in den Fluss herunter. Durch das sehr blaue Gletscherwasser, welches aus dem Langjokull Gletscher gespeist wird, zählt der Hraunfossar auch zu meinen TOP 3 Wasserfällen in Island. Wirklich beeindruckt hat mich das blaue, bis weilen türkisfarben, Wasser und die unzähligen kleinen Fälle, die sich gemeinsam zu einem grandiosen Anblick formieren. Ein wahrlich schöner Abschluss unserer Wasserfalltour in Island. Der Barnafoss steht hier natürlich weit hinten an. Ein kleiner, wenngleich auch tosender Fall, der sich seinen Weg durch die engen Felsspalten sucht. Nett, aber mehr leider auch nicht.

 

      

 

    

   

 

 

 

Entlang der Rückfahrt hielten wir noch an einem „Trolland“. Hier werden v.a. für die kleinen Touristen kleine Geschichten und Trolle aus Island mit zum Teil meterhohen Skulpturen vorgestellt. Für Reisen mit Kindern wirklich ein sehr interessanter und lohnenswerter Abstecher. Wir fanden eigentlich die Gegend am Schönsten.

Nun hieß es Strecke machen und durch den mittlerweile kostenfreien Tunnel ab nach Reykjavik zur berühmten Kirche im Zentrum. Parkplätze gab es zu unserer Reisezeit reichlich. Die Kirche macht was her und ist eine imposante Erscheinung und das Wahrzeichen der Stadt. Wir liefen noch ein wenig die Shoppingstraße entlang, in der ein Souvenirladen nach dem Nächsten sowie Restaurants ansässig waren. Nix für uns, also weiter zum Hafen.

Dort gönnten wir uns mal wieder einen leckeren Hotdog für ca. 4,50 €. Insgesamt muss ich an dieser Stelle sagen, dass ich mir die Preise in Island viel viel teurer vorgestellt habe. Das Einkaufen im Supermarkt war preislich absolut o.k. Die Hotdogs oder Snacks, die wir mal auf dem Weg gekauft hatten, entsprachen auch fast dem deutschen Großstadtniveau. Selbst der Burger mit Fritten in einem einfachen aber guten Restaurant lag nur bei ca. 14€. Also alles in allem preislich alles einigermaßen Fair. Dies sieht natürlich ganz anders aus, wenn man mit einer 4-köpfigen Familie täglich drei Mahlzeiten zu sich nehmen muss und kein Selbstversorger ist. Dann kann sich alle schon ganz schön läppern. Teuer ist wirklich der Alkohol, den man hier kaufen kann. Aber wie zu Anfang geschrieben ist es ratsam sich im Arrival Duty-free einzudecken.

 

  

  

  

  

  

 

Der Hafen war schön angelegt und so verbrachten wir die letzten Stunden auch dort bevor wir wieder die 50km zum Flughafen fuhren

 

   

   

      

   

Pünktlich um 20:40 Uhr gaben wir unseren Mietwagen ab und fuhren mit dem Shuttlebus zum Flughafen. Da unser Flug auch erst am nächsten Morgen um 07:40 Uhr flog, war der Flughafen unsere letzte Übernachtungsstation. Bereits im Vorfeld habe ich mich im Internet auf verschiedenen Foren über das Übernachten am Flughafen informiert. Kurz um – es wird nicht gern gesehen, es hängen überall Verbotsschilder und die Security scheut sich nicht, schlafende Menschen mit einem zärtlichen Fußtritt zu wecken.

Wir hatten aber Glück und hatten anscheinend verständnisvolle Securitymitarbeiter an diesem Tag. Neben uns machten es sich noch drei weitere Rucksackreisen auf dem Boden gemütlich und wir wurden nicht gestört. So döste ich zumindest 1-2 Stunden in der Nacht.

Am nächsten Tag ging es los und nach problemlosen Selbsteinchecken des Gepäcks und uns ging es wieder Richtung Deutschland und unsere aufregende erlebnisreiche Reise war leider vorbei. Hundemüde von der letzten Nacht schliefen wir fast die ganzen drei Stunden im Flieger.

   

Mit viele neuen Eindrücken kehrten wir zu unseren Familien nach Hause zurück und schwärmen heute noch vom

"Roadtrip von zwei Freunden in diesem wilden ursprünglichenLand"